Halli, hallo, hallöle! Seit meinem Wiedereinstieg ins Arbeitsleben hat sich unser Familienrhythmus leider wieder mehr richtig kürzere Abende und frühere Morgende verschoben, so dass leider nicht mehr so viel Zeit zum Internet-durchforsten und Bloggen bleibt. Soooo schade! Aber ich hoffe, wenn sich alles eingespielt hat, wieder mehr Zeit für euch und Kindertage zu finden. Und da freie Zeit im Leben einer Mutter ja nun bekanntlich Mangelwahre ist, wollte ich heute einfach mal den werten Gatten mit der Buchbesprechung von “Nicht in meinem Bett!!” von Leila Brient und Emilie Angebault, erschienen im Tinten Trinker Verlag, zu Wort kommen lassen.
Hier noch schnell mein kurz und knapp zum Buch, bevor ich dem Herrn das Wort übergebe: Titel: Nicht in meinem Bett!!, Autor: Leila Brient und Emilie Angebault, erschienen im Tinten Trinker Verlag, Format: 30 x 21,5 cm, 28 Seiten, vierfarbig, Hardcover, empfohlenes Alter: 3 – 6 Jahre, 14 €
Viel Spaß beim Schmökern mit unserem Papa!
“Alle Eltern kennen die Vorlieben der Kleinsten, doch lieber im warmen, kuschligen Bett der Eltern zu schlafen und nicht in ihrem eigenen. Und wenn das, vielleicht je nach Größe des Betts, auch sehr schön sein kann, auf Dauer ist dies keine Lösung. Genau dieses Thema greift das Buch “Nicht in meinem Bett!! ” auf.
Die erste Reaktion unseres Sohnes, als er Cover des Buches betrachtete, fiel positiv aus, “cool ein Ritter”. Der Einband hatte ihn jedenfalls sofort in seinen Bann gezogen, für ihn versprach das Buch Abenteuer pur, es war farbenfroh und voller märchenhafter Elemente. Er sah einen Ritter, einen Tiger und einen Dinosaurier (okay es ist ein Krokodil) und spätestens da hatte es sein Interesse geweckt. In meinen Augen spricht es auch die Erwachsenen unmittelbar an, gerade weil der kleine Hase im Zentrum des Covers friedlich schläft und man sich eigentlich fast sicher sein kann, dass diese Reise, welcher Natur sie auch sein mag, friedlich und glücklich ausgeht.
Nach dem Lesen, fiel das Fazit unseres Sohnes, jedoch eher nüchtern aus “Gut! Aber nicht mein Lieblingsbuch.” Dem muss ich leider zustimmen, die Prämisse des Buches ist verlockend und ein Großteil der Illustrationen wirklich wunderschön, aber der Text wirkt etwas kühl und die Menschen im Buch, im Verhältnis zum verspielten und wundervoll anzusehenden Rest sind eher, schlicht und einfach. Auch der Tenor der Geschichte, wenn es sicher auch so nicht ankommen soll, wirkt dann doch eher kühl, als versucht man das Kind, um jeden Preis, aus dem Bett zu bekommen.
Dabei ist der Illustrationsstil beeindruckend, sehr warm, liebevoll, vielleicht schon etwas zu verspielt für die jüngeren Leser. Es hat einen Hauch von Bohème, mit viele kleine, gut ausgearbeitet Details, was dazu führt, dass es auch beim X-ten Mal lesen für den Leser und den Betrachter nicht langweilig wird, denn sind wir doch mal ehrlich, viele der Bücher die wir vorlesen, lesen wir mehr als einmal. Immer wieder entdeckt man kleine, überraschende Elemente, die zum verweilen auf den Seiten einladen. Auf der anderen Seite sind aber gerade die Eltern in diesem Buch eher einfach gehalten, glatte Flächen und im Verhältnis zum Rest, eher grob und einfach ausgeführt. Was jedoch kein Problem ist, lässt sich diese Besonderheit doch damit erklären, dass die kindliche Phantasie um ein vielfaches reicher und farbenfroher ist, als der Alltag der Großen. Man kommt nicht umhin sich zu wundern, ob nicht wir “Alten” unser rationales Denkkonstrukt aufbrechen sollten und uns von der Unbefangenheit der Kinder inspirieren lassen können.
Womit ich persönlich aber ein Problem habe ist der Text, wobei ich nicht zu sagen vermag, ob dies vielleicht an der Übersetzung liegt, dem klang der Wörter und dem Ton der Sprache. Es werden die bekannten repetitiv Elemente verwendet, also Sätze die auf jeder Seite wiederholt werden. Grundsätzlich ist dies ein schönes Stilmittel für Kinder, da sie diesen Teil dann, vor den Eltern, voller Begeisterung aussprechen. Hier springt der Funke leider nicht so recht über. Insgesamt wirkt der Ton der Sprache etwas eckig und weniger warm und bildet einen doch harten Kontrast zu den wundervollen Illustrationen. Auch der Versuch der Eltern das Kind mit den Worten “in deinem Bett für große Jungs …”, zu motivieren, im eigenen Bett zu schlafen, wirkt eher kühl, als liebevoll. Es ist dieser harte Kontrast aus Bild und Text, der die Botschaft vermutlich kühler wirken lässt, als sie tatsächlich ist. Hinzukommt, dass das Ende ziemlich abrupt erscheint und keine der phantasievollen Idee zuvor aufgegriffen wird, die Geschichte hat deutlich mehr Potential, dass aber im Text nur unzureichend ausgenutzt wird. Auch Sätze wie “… die wohl längste Umarmung in der Geschichte der Umarmungen” zielt auf ein älteres, reiferes Publikum ab, für jüngere Kinder, die die Zielgruppe sind, ist dieser Satz zu konstruiert, abstrakt und damit nicht wirklich greifbar.
Als Fazit bleibt für uns, es ist ein wundervolles Bilderbuch, dessen Geschichte, die durch Bilder erzählt wird, derer des reinen Textes, um Längen überlegen ist. Allein deshalb lohnt sich der Kauf des Buch, es ist eine magische Welt voller wundervoller, bezaubernder Elemente , kleiner Geschichten die in den Bildern selbst zu finden sind, die fern ab vom sachlichen, eher kühlen Text, den großen Reiz dieses Buches ausmachen.”